Die MX500 ist ein SSD-Klassiker am Markt und wurde im letzten Jahr nochmal neu aufgelegt.
Bei der heute im Test befindlichen MX500 mit 4 TB handelt es sich um eine konventionelle SATA-SSD im 2,5-Zoll-Format, wie wir sie schon seit ihrer Ur-Version aus dem Jahr 2017 kennen. Dennoch hat sich technisch etwas getan, denn Crucial hat einen neuen Controller samt Firmware sowie neuen TLC-NAND in die MX500 integriert. Statt dem bisherigen 64-lagigen TLC-Speicher, kommt nun ein 96-Layer-Flash der nächsten Generation von Micron zum Einsatz. Im Gegenzug wurde der DRAM jedoch deutlich verkleinert ‒ dazu später mehr.
Seitens des Controllers kommt auf der Neuauflage der SM2259H von Silicon Motion zum Einsatz, wohingegen bei den älteren Drives noch die Version SM2258 verwendet wird. Beide Controller sind sich sehr ähnlich und bieten vier Kanäle für die Anbindung von Flashspeicher (Interfaces für ONFI 4.0 und Toggle 2.0), wobei der SM2259H auch für QLC tauglich wäre.
Mittels NANDXtend ECC Fehlerkorrektur (LDPC und RAID) wird die Integrität der gespeicherten Daten geschützt. „Full drive encryption“ per AES, TCG Opal, Hardware SHA 256 und TRNG (Zufallszahlengenerator) vervollständigen die Security-Featureliste. Hinsichtlich der maximal möglichen Performance unterstützen beide Controller bis zu 560 MB/s lesend sowie 520 MB/s schreibend, was auch den bekannten SATA-Limitierungen entspricht. Bei der Angabe der IOPS liegt der 2259H mit 100k/90k leicht über den Werten des 2258 (90k/80k).
Mit im Lieferumfang der Crucial MX500 ist ein Spacer für 9,5 mm Bauhöhe.
Das 1-TB-Modell der „Ur-MX500“ setzte noch auf insgesamt sechzehn Chips vom Typ 8BA2D NW912 (IMFT 3D-TLC-NAND mit 64 gestapelten Lagen), die gleichmäßig auf die Ober- und Unterseite des PCBs verteilt waren. Dabei nutzte das PCB die komplette Fläche der 2,5-Zoll-SSD aus. Bei der neuen MX500 sind für satte 4 TB Speicherkapazität nur noch vier Chips vom Typ IKE2D NY135 notwendig und das PCB ist entsprechend deutlich geschrumpft. Bei den NAND-Packages handelt es sich um TLC-NAND-Flash mit 96 Layern. Einschnitte gab es allerdings bei der DRAM-Bestückung, denn die neue 4-TB-Version muss sich mit nur noch 512 MB begnügen. Zum Vergleich: Unser 1-TB-Muster von 2018 durfte sich über satte 1 GB DRAM-Puffer freuen. Mehr zu den Benchmarks lesen Sie ab Seite 4 des Artikels.
TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.
Genauere Angaben zum SLC-Cache der MX500 und dessen Größe macht Crucial in seinen Datenblättern nicht. Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist obligatorisch. Wie die Kollegen von Hardwareluxx in ihrem Test der MX500 festgestellt haben, dürfte der SLC-Cache circa 70 GB groß sein, da der Schreibdurchsatz nach etwa 140 Sekunden von 480 MB/s auf 400 MB/s einbricht.
Die MX500 kommt in einem klassischen 2,5-Zoll-Gehäuse.
Crucial spezifiziert für die MX500 eine MTBF von 1.800.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum spezifiziert der Hersteller 1.000 TBW (Total Bytes Written) bzw. knapp 548 GB/Tag bei einer Garantiezeit von fünf Jahren. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit verkürzt sich entsprechend, wenn die maximale Schreiblast von 1.000 TBW vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird.
Mit dem Crucial Storage Executive bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Crucial Solid State Drives an. Dazu gehören sowohl die Wiederherstellung nach schweren Fehlfunktionen des Betriebssystems als auch die einfache Anzeige von Laufwerksattributen und die Aktualisierung der Firmware. Over Provisioning (OP) ist eine weitere Funktion von Storage Executive, mit der man dem SSD-Controller zusätzlichen Speicherplatz auf dem Drive zuweisen kann. Durch die Bereitstellung von zusätzlichem Platz für den Controller können Funktionen wie Wear Levelling und Garbage Collection reibungsloser laufen, so dass die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass die SSD unter hoher Last verlangsamt wird.
Crucial Storage Executive zur Diagnose von SSDs (Bild: Crucial).
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