ARTIKEL/TESTS / Zum eigenen Server mit Windows: Teil 1

Infrastruktur

Bevor Sie mit der Installation beginnen, sollten Sie sich einige grundsätzliche Dinge überlegen. Dazu gehört auch die Infrastruktur Ihres Netzwerkes. Wo steht der neue Server? Wenig Sinn macht es, ob des meist hohen Betriebsgeräusches alter Comnputer, diesen im Arbeitszimmer zu postieren - selbst ein leiser Computer, der ständig an ist, stört im Wohnbereich. Es ist auch von Vorteil, ihn per Kabel mit dem Router zu verbinden, so bremst die ansonsten nötige Verschlüsselung der Daten (sollte er per WLAN angeschlossen werden) den ohnehin schon schmalen Upload-Kanal, wenn Sie von außen auf den Rechner zugreifen wollen. Günstig ist, wenn Router und Server zusammen beispielsweise im Kellergeschoss installiert werden - restliche Systeme im Haus dann per Drahtlosnetzwerk angebunden werden. So sind sie flexibel und müssen bei der Wahl des Standorts ihrer restlichen Systeme nicht auf vorhandene Ethernet-Buchsen achten. Wohlmöglich besitzen Sie auch ein Notebook, das von der WLAN Technik profitieren kann. Als Alternative zu WLAN bietet sich natürlich auch dLAN über das hausinterne Stromnetz an.

DHCP ein- oder ausschalten?

Es gibt grundsätzlich 3 Möglichkeiten, IPs in Ihrem Netzwerk zu vergeben/vergeben zu lassen. Bei der dynamischen Vergabe verteilt der DHCP die interne IP ohne Berücksichtigung bestimmter Parameter. Der Nachteil: Wenn Sie beispielsweise einen Laptop im Haus haben und für dessen interne IP im Routermenü Ports freigegeben haben, Sie aber mal außer Haus sind und der Sohn eine LAN-Party veranstaltet, von der Sie nichts wissen, wird diese IP, für die Sie zuvor die Ports im Router freigeschaltet haben, an einen neuen Rechner vergeben. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie - wieder zu Hause - auf einmal keinen Zugriff mehr auf bestimmte Dienste haben, denn die IP-Adressen sind nur für einen bestimmten Zeitraum gültig. Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Server: Ist er öfter und für längere Zeit offline, kann es sein, dass seine IP an einen anderen Rechner vergeben wird. Deshalb empfiehlt es sich generell, die IP-Adressen automatisch anhand der MAC-Adresse des jeweiligen Client-PCs vergeben zu lassen. Ihm wird dann eine IP aus dem vorher definierten IP-Pool zugewiesen. Unterstützt dies der Router nicht, vergeben Sie für die Rechner, die Portfreigaben benötigen, feste IP-Adressen, lassen den DHCP aber mit einem kleinen Adress-Pool weiter laufen. (Natürlich darf sich die von Ihnen gewählte IP-Adresse, die sie manuell einem Rechner zuweisen wollen, nicht in diesem Adress-Pool befinden!)

Manuell vergeben Sie IP-Adresse, in dem Sie unter den TCP/IP Einstellungen der Netzwerkverbindung eine statische IP festlegen. (Router beispielsweise 192.168.1.1, der Server 192.168.1.2 und so weiter). Unter Subnetzmaske tragen Sie 255.255.255.0 ein - als Gateway und bei primärer DNS wird die IP Ihres Routers angegeben - der Rechner holt sich die DNS-IP-Adressen dann automatisch vom Router. Bei älteren Modellen, die dies nicht automatisch erledigen, müssen Sie ggf. primär - bzw. sekundär DNS manuell eintragen. Sie finden die entsprechenden Einträge meist im Routermenü unter (Online)status.

Wake on Lan

Bei etwas neueren Rechner (etwa ab 1999) gibt es bereits die praktische "Wake on Lan" Funktion im Bios. Die Ethernet Karte in Ihrem Server wird dann per Kabel mit dem Mainboard verbunden. Von einem beliebigen PC aus in Ihrem Netzwerk wird dann die MAC-Adresse (physikalische Adresse des Netzwerkadapters) der Ethernet-Karte angesprochen und per LAN erhält Sie dann einen Einschaltimpuls, der über die Verbindung an das Mainboard weitergeleitet wird. Eine solche Karte lässt sich kostengünstig erwerben. Unser Freeware Wake-On-Lan-Tool listet alle Rechner im Netzwerk auf und lässt sich mittels Assistent komfortabel bedienen.

Autor: Andreas Venturini
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