ARTIKEL/TESTS / TEAMGROUP MP44 SSD mit 1 TB im Test

TEAMGROUP MP44 1 TB

TEAMGROUP setzt auf einen Controller von Hersteller Maxio aus China.

TEAMGROUP setzt auf einen Controller von Hersteller Maxio aus China.

Mit der MP44 präsentierte Hersteller TEAMGROUP erst kürzlich eine neue NVMe-SSD-Familie mit bis zu 8 TB Speicherkapazität. Die auf einem PCI Express 4.0 x4 Interface basierende Serie setzt bei den wesentlichen Komponenten auf Technologie aus China. Während der Controller von Maxio stammt, werden die Flash-Chips von Yangtze Memory Technologies, kurz YMTC, geliefert. Beim Controller handelt es sich um den MAP1602, der im SSD-Bereich weniger verbreitet ist, aber ansprechende technische Eckdaten zu bieten hat. Der 4-Kanal MAP1602 arbeitet komplett DRAM-less, kommt also ohne externen Pufferspeicher aus, und unterstützt MLC/TLC-QLC-Flash (ONFi5.0/Toggle 5.0). Weniger offizielle Infos liegen zum verwendeten Flash vor, jedoch teilte uns der Hersteller auf Nachfrage mit, dass es sich um 3D-TLC-Flash mit 232 Layern handelt. Anders wären derart hohe Speicherkapazitäten auch nur schwierig auf dem Formfaktor einer M.2-2280 umsetzbar.

TEAMGROUP verspricht, je nach Modell, sehr hohe sequentielle Datenraten von bis zu 7.400 MB/s lesend und 7.000 MB/s schreibend. Die Performance bei zufälligen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten ist ebenfalls vom Modell abhängig und beträgt bis zu 650k lesend und 660k schreibend. Ein ultradünnes Graphen-Kühllabel mit wärmeleitendem Material sorgt für eine gute Wärmeableitung, was eine schnelle und einfache Installation und Kopplung mit dem originalen M.2-Slot-Kühlkörper eines Mainboards ermöglicht. Modelle mit vormontiertem Kühlkörper hat TEAMGROUP nicht im Angebot.

Ein Graphen-Label auf der Oberseite sorgt für gute Wärmeableitung.

Ein Graphen-Label auf der Oberseite sorgt für gute Wärmeableitung.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und somit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht. Je nach Hersteller und Modell kommen unterschiedliche Verfahren und Größen beim Caching zum Einsatz.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch, da andernfalls derart hohe Datenraten gar nicht möglich wären. TEAMGROUP macht für die MP44-Familie allerdings keine offiziellen Angaben bzgl. der Größe des Caches und dessen Funktionsweise. Während unserer Praxistests zum Thema Caching (SsdSlowMark) konnten wir ab rund 100 GB Füllstand einen ersten Performanceeinbruch verzeichnen, der von etwa 1,3 GB/s auf rund 800 MB/s deutlich messbar war.

Unsere 1-TB-Version ist lediglich einseitig bestückt.

Unsere 1-TB-Version ist lediglich einseitig bestückt.

TEAMGROUP spezifiziert für die MP44 eine MTTF (Mean Time To Failure; Mittlere Betriebsdauer bis zum Ausfall) von moderaten 1.600.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 1-TB-Sample genau 1.450 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 794 GB/Tag oder 0,79 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Ein sehr guter Wert!

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Mit dem SSD S.M.A.R.T. Tool bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit TEAMGROUP Solid State Drives an. Während man beispielsweise eine Performance-Messung durchführen kann, sind Funktionen wie Firmware-Updates nicht enthalten und müssen mit einem separaten Tool durchgeführt werden.

TEAMGROUP bietet für die Verwaltung von SSDs das SSD S.M.A.R.T. Tool an.

TEAMGROUP bietet für die Verwaltung von SSDs das SSD S.M.A.R.T. Tool an.

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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