ARTIKEL/TESTS / Die Kaufberatung: Weihnachten 2004

Motherboards

AMD

Nachdem wir nun bereits die Prozessoren der verschiedenen Marktsegemente ausführlich durchleuchtet haben, kommen wir nun zu einer weiteren, sehr elementaren Komponente in einem Computer: Motherboard. Auf AMDs Seite stehen hier vor allem die Sockel 462 (A), 754 und 939 im Mittelpunkt, wobei die beiden letzten wohl langsam aber sicher die Überhand gewinnen. AMDs 940er Plattform wollen wir außer Acht lassen und uns auf den wesentlichen Desktop-Teil beschränken.

Prinzipiell gibt es natürlich für alle gängigen Sockel Motherboards wie Sand am Meer. Trotzdem wollen wir versuchen einzelne aus der Menge abzuheben und Ihnen hier genauer präsentieren. Beginnen wir mit dem EPoX EP-8RDA6+ Pro (Bild unten links), welches für AMDs Sockel A Prozessoren entwickelt wurde und auf Nvidias nForce 2 Ultra 400 Chipsatz basiert. Die Weiterentwicklung des EP-8RDA3+ Pro ist mit Gigabit-LAN, 6-Kanal Audio Codec mit Digitalausgängen, zwei Serial-ATA Controllern, FireWire und vielem mehr ausgestattet. Hinzu kommt noch der Silicon Image RAID Controller, welcher die Modi 0, 1 und 0+1 ermöglicht. All dies bekommt man bereits zu einem Preis von 90 Euro und hat somit eine solide Plattform für Athlon XP und Sempron CPUs.

Als zweite Platine wollen wir das GigaByte GA-7VT600P-RZ, welches auf VIAs KT600 Chipsatz setzt, vorstellen. Dieses Board ist bereits ab knapp 40 Euro erhältlich und bietet nicht nur brauchbare Leistung, sondern auch zahlreiche Features: 6-Kanal Audio, 10/100 MBit Ethernet onBoard und 2x Serial-ATA mit RAID-Funktionalität. Wer einen preiswerten und trotzdem leistungsfähigen PC zusammenstellen möchte, wird in diesem Motherboard eine passende Grundlage finden.



Kommen wir nun zu den neuen Athlon 64 und Athlon 64 FX Plattformen bzw. zu den Sockeln für 754- und 939-Pin Prozessoren. Prinzipiell hat man hier die Qual der Wahl, da man sich grundlegend auch zwischen AGP und PCI Express entscheiden muss. Jedoch wollen wir das Thema PCI Express hier nicht behandeln, da entsprechende Platinen auf nForce 4 Basis noch nicht verfügbar sind und auch nicht alle Board-Partner ihre Platinen offiziell vorgestellt haben. Kommen wir also zum Sockel 754 auf AGP-Basis: Als absoluter Ausstattungskracher erweist sich ganz klar das MSI K8N Neo Platinum Edition 54G. Das MSI Board basiert auf Nvidias nForce 3 250Gb Chipsatz, welcher unter anderem auch über eine integrierte Firewall verfügt. Ausgestattet ist das ATX-Mainboard mit vier Serial-ATA Kanälen, die als RAID 0, 1 und 0+1 genutzt werden können. Darüber hinaus verfügt das MSI K8N Neo über eine Gigabit Netzwerkkare, einem Firewire Anschluß und sechs USB 2.0 Schnittstellen, sowie FireWire. Als kleinen Leckerbissen hat MSI einen WLAN-Adapter nach 802.11g Standard (54 MBit/sec) in den Lieferumfang mit reingepackt. Preislich liegt das Board (Bild unten links) bei etwa 110 Euro.

Als weitere Platinen wollen wir das Abit KV8 Pro 3rd-Eye auf Basis des VIA K8T800 präsentieren, welches mit einem sehr nützlichen Extra daherkommt: µGuru Clock. Die Abit µGuru Clock ist ein externes Gerät, welches in ersten Augenblick ein wenig an einen Wecker oder digitalen Thermometer erinnert. Prinzipiell arbeitet das Gerät auch ähnlich und gibt dem User Aufschluss über Temperaturen, Drehzahlen und vielem mehr. Des weiteren verfügt die KV8 Pro Platinen ansich über zwei Serial-ATA Anschlüsse, welche als RAID Level 0 oder 1 genutzt werden können. Ein 6-Kanal Audio Codec verwöhnt die Ohren bei Spielen und Filmen und in lokalen Netzwerken werden über die GbE satte Bandbreiten erreicht. Ein durchweg interessantes Board für kleines Geld.



Und zum Schluss wollen wir natürlich auch nicht den Sockel 939 außer Acht lassen und zwei passende Platinen schmackhaft machen. Hier drängt sich besonders ein Exemplar aus dem Hause Asus aus auf, das Asus A8V Deluxe Wireless Edition (Bild links). Das auf VIAs K8T800 Pro basierend Motherboard verfügt neben den üblichen Features (8-Kanal Sound, Gigabit-LAN, FireWire, S-ATA RAID) auch über eine zusätzliche WiFi-PCI-Karte, welche den PC an drahtlose Netzwerke anbindet. Erhältlich ist die Platine bereits ab etwa 105 Euro und konnte uns durch Features und einen recht ansprechenden Preis überzeugen.

Wer nicht viel Geld für ein neues Motherboard ausgeben, aber trotzdem auf den Sockel 939 und sein Dual-Channel Interface setzen will, der wird vom Gigabyte K8NS-939 überwältigt sein. Auf Basis von Nvidias nForce 3 Ultra Chipsatz kann das Gigabyte Motherboard Serial-ATA RAID, Gigabit-LAN, 8-Kanal Sound und sogar noch Features wie nTune und die integrierte Nvidia Firewall bieten. All dies bekommt man bereits für etwa 75 Euro - sehr preiswert!


Autor: Patrick von Brunn
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