Fazit Wieder einmal sind wir fast am Ende eines neuen Artikels angekommen und wollen vor dem Passieren der Zielgraden noch einige finale Worte zum Spätzünder R520 formulieren. Dem Sprichwort „Was lange brauch wird endlich gut“ können wir im Bezug auf die neueste Errungenschaft auf jeden Fall nur teilweise zustimmen - grundsätzlich hat ATi aber einen großen Schritt nach vorne gemacht. So haben nun auch alle Modelle der Radeon X1k-Serie Features wie das Shader Model 3.0, High Dynamic Range (HDR) oder Adaptive Anti-Aliasing integriert. Ein Schritt voraus sind die Kanadier zudem in Sachen anisotrope Filterung, durch die neue winkelunabhängige AF-Filterung. In der Architektur ist die größte Neuerung natürlich die 90 nm Fertigung, welche den Strombedarf um Einiges senken soll. Dennoch ist die typische Leistungsaufnahme der Spitzenmodelle weiterhin recht hoch, da ATi primär auf hohe Frequenzen statt auf zusätzliche Pipelines setzt. Dies noch einmal kurz zur
Theorie bevor wir nun folgend zur Praxis-Auswertung kommen.
Starten wir nun gleich mit dem interessantesten Gesichtspunkt durch - die Performance. Im Bezug auf das stärkste Modell GeForce 7800 GTX von Nvidia kann die Radeon X1800 XT im Gesamtrating gute fünf Prozentpunkte gut machen, da vor allem in den synthetischen Benchmarks 3DMark03 und 3DMark05 einiges an Vorsprung vorhanden ist. Im High-Quality Bereich sind es gegenüber der Konkurrenz gute zehn Prozentpunkte, wobei man nicht vergessen darf, dass unser Radeon X1800 XT Modelll bereits mit 512 MB GDDR3-Speicher ausgestattet war. Dennoch liegen die Stärken der neuen Generation klar unter High-Quality Einstellungen. Nvidia wird nach aktuellen Gerüchten am 7. November den 512 MB Gegenspieler zu ATis Radeon X1800 Familie vorstellen. Folgend noch ein kurzes Rating der High-End Produkte unter sich, da doch gerade dieser Vergleich sehr interessant ist.
Radeon X1800 vs. GeForce 7 |
Nvidia GeForce 7800 GTX (SLI) | 153,1 |
ATi Radeon X1800 XT | 122,2 |
Nvidia GeForce 7800 GTX | 116,4 |
Nvidia GeForce 7800 GT | 105,0 |
ATi Radeon X1800 XL | 102,3 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
Der kleine R520 Bruder namens Radeon X1800 XL kann allerdings nicht die Nase gegen die GeForce 7800 GT Konkurrenz vorne behalten und setzt sich erst unter Höchstlast (1.600 x 1.200, 4xAA/8xAF) ein wenig ab. Auch in der Mittelklasse konnte die Radeon X1600 XT noch nicht wirklich neue Rekorde aufstellen und reiht sich kurz vor Radeon X800 GT und GeForce 6600 GT ein. Nichts desto trotz wird die X1600 XT im Mainstream ihre Abnehmer finden. Das rote Schlusslicht in allen Benchmarks bildet die X1300 Pro, welche wir mit unserem Parcour ein wenig überforderten - direkte Vergleichswerte zu GeForce 6200/6600 und Radeon X300/600/700 werden wir zu gegebener Zeit nachliefern.
Kommen wir nun zum Stromverbrauch, wo wir ATi klare Kritik aussprechen müssen, da die Neulinge - trotz 90 nm Fertigung - keine wirklichen Stromsparwunder geworden sind, was wir bereits auf
Seite 14 und kurz hier im Fazit verdeutlicht haben. Störend war zudem auch die Lautstärke, wobei das Topmodell unseres Erachtens noch der leiseste Vertreter aus der Reihe ist - an die Geräuschkulisse einer 7800 GTX kommt die X1800 XT dennoch nicht heran. Radeon X1600 XT und X1300 Pro besitzen zwar ein schlanke Kühllösung machen aber trotzdem am meisten Lärm. Auch bei der HDTV-Wiedergabe hängen die R520, RV515 und RV530 Chips der kalifornischen Konkurrenz Nvidia hinterher und können die Prozessorlast im Vergleich zur letzten Generation nicht bzw. kaum verringern. Ein Overclocking-Test und die GPU-Temperaturen sind wir Ihnen allerdings schuldig geblieben, da es zum Testzeitpunkt leider noch kein entsprechendes Tool zum Auslesen der Temperaturen bzw. zum Verändern der Taktraten gab.
Insgesamt können wir mit der ATi Radeon X1k-Serie aber zufrieden sein. Wir sind sicher, dass bereits mit dem kommenden Catalyst Treibern eine ganze Menge an Problemen gelöst sein werden und die Performance durch die Treiber sicherlich noch gesteigert werden kann. „In den Sternen“ steht aber noch das Releasedatum für die CrossFire-Master-Grafikkarten, welche für den Betrieb eines CrossFire-Systems nötig sind. Nvidia ist in dieser Beziehung mit der Multi-GPU-Technolgie SLI ein ganzer Stück vorraus. Ansonsten sieht es mit der Verfügbarkeit auf jeden Fall besser als beim letzen Launch aus. Erste Radeon X1800 XL und X1300 Pro Grafikkarten sind bereits lieferbar - die X1800 XT soll am 5. November, X1600 XT/Pro am 30. November folgen. Im nächsten Quartalsbericht bzw. Überblick der Marktanteile werden wir dann letztendlich sehen, ob ATi mit seiner aktuellen Serie auch beim Kunden punkten konnte.
Anhang: Gesamtrating
Gesamtrating |
Nvidia GeForce 7800 GTX (SLI) | 455,7 |
Nvidia GeForce 6800 Ultra (SLI) | 392,8 |
Nvidia GeForce 6800 GT (SLI) | 370,9 |
ATi Radeon X1800 XT | 357,1 |
Nvidia GeForce 7800 GTX | 339,1 |
Nvidia GeForce 7800 GT | 304,1 |
ATi Radeon X1800 XL | 294,8 |
Nvidia GeForce 6800 Ultra | 272,0 |
ATi Radeon X850 XT | 263,4 |
Nvidia GeForce 6800 GT | 250,1 |
ATi Radeon X1600 XT | 174,1 |
ATi Radeon X800 GT | 163,1 |
Nvidia GeForce 6600 GT | 157,1 |
ATi Radeon X1300 Pro | 100,0 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |