ARTIKEL/TESTS / Der Praxistest: ATi Radeon X1900 XTX

Fazit

"ATi hat einen Grafikprozessor entwickelt, der zumindest theoretisch künftig seine Qualitäten aufzeigen kann - vorausgesetzt, die kommenden Applikationen machen von den vorhandenen Features Gebrauch. Extreme Auflösungen verlangen allerdings mehr Hierarchical Z-Cache und die neuen Effekte können von den 48 Shader-Einheiten nur profitieren. [...] Wie sich der R580 bei den momentan aktuellen Spielen und Anwendungen schlägt und ob er trotz der nahezu gleich gebliebenen Pixel- und Texel-Füllraten die vorherige Serie in den Schatten stellen kann, klären wir im folgenden Praxistest der Radeon X1900. Dabei werden wir nicht nur die Leistung in aktuellen Games durchleuchten, sondern auch die CPU-Last bei HDTV-Wiedergabe, die Temperaturen und die Leistungsaufnahme präzise unter die Lupe nehmen."

Nach unserem Theorie-Artikel zur verbesserten Architektur und den neuen Features, ist nun auch der Praxis-Teil zu Ende. Was noch fehlt? Das Fazit! Durch die folgenden Zeilen und Abschnitte möchten wir die gesammelten Fakten und Impressionen zu einem finalen Urteil formieren. Dieses Urteil bezieht sich dabei jedoch nur auf die Radeon X1900 XTX GPU an sich, da die Sapphire-Platine eben noch nicht im fertigen Retail-Gewand zu uns kam. Eine Note wäre daher sinnlos.

Waren wir doch anfangs eher kritisch gegenüber den getätigten Veränderungen am Shader-Aufbau der neuen R580-Generation, können wir nun umso positiver in die letzten Zeilen des Artikels starten. Durch die dreifache Anzahl der Quad-Shader-Cores stieg im Speziellen die reine Rechenpower der GPU an und es sind nun, im Vergleich zur Radeon X1800 XT, etwa 176 Prozent mehr Shader-Operationen pro Sekunde möglich. Dies lässt die neue Radeon-Generation gerade bei besonders aufwändigen Darstellungen die Oberhand gewinnen und äußert sich bei manchen Messungen in unserem Parcours mit einer Leistungssteigerung von weit über 40 Prozent, relativ zur X1800 XT gesehen. Gemittelt über alle Ergebnisse und die Auflösungen 1.280 x 1.024 und 1.600 x 1.280, ergibt sich ein Leistungszuwachs von 12 Prozent. Dieser Wert sollte sich im Zuge unserer Umstrukturierung des Testparcours nachträglich noch weiter nach oben korrigieren.


Gesamtrating
ATi Radeon X1900 XTX
112,0
ATi Radeon X1800 XT
100,0
Angaben in Prozent (mehr ist besser)


In Applikationen, die sehr stark durch die Füllraten bestimmt werden, kann die X1900 jedoch nicht so stark punkten, da die Pixel- und Texel-Fillrates kaum (XTX) bzw. nicht (XT) angestiegen sind. Dies hat zum einen mit der gleich gebliebenen Anzahl an Render Back Ends zu tun und zum anderen mit der Menge der Texture-Units, die ebenfalls unverändert blieb und die Texel-Fillrate wesentlich beeinflusst. Daher bleibt fraglich, ob eventuell ein Mix aus der Erhöhung der Quad-Shader-Cores und zusätzlichen Textur-Einheiten sinnvoll gewesen wäre, um auch in weniger Shader-lastigen Games die Performance signifikant steigern zu können. ATi selbst sieht hier jedoch klar den Trend zur Shader-Lastigkeit, was man beispielsweise mit Parallax Occlusion Mapping zum Ausdruck bringen möchte. Aus diesem Grund dürfte die Radeon X1900-Serie erst in den nächsten Software-Generationen ihr Potenzial voll ausschöpfen können - der umstrukturierte Hierarchical Z-Cache trägt hier ebenfalls seinen Teil bei.

Ansonsten ist die Lösung mit 48-Shader-Prozessoren nicht nur in Sachen purer 3D-Leistung überzeugend, sondern auch in der Leistung-pro-Watt Betrachtungsweise: Durch das Erhöhen der Quad-Shader-Cores bzw. der dafür nötigen Transistoren steigt die Leistungsaufnahme nur geringfügig an. Würde man den Takt derart erhöhen, um durch eine verminderte Anzahl von Cores die gleiche Rechenkapazität einer großen Anzahl zu erlangen, würde die Verlustleistung explodieren! Hier hat ATi also Köpfchen bewiesen und sich nicht nur auf die die nackte Performance konzentriert, sondern auch auf die Effizienz. Das bringt ATi ganz klar zurück ins Rennen und an die Spitze!

Sollten die Karten nun tatsächlich zeitnah mit der heutigen Produktvorstellung erhältlich sein, dürfte ATi das Comeback gelungen sein und man hält auch für künftige Anwendungen einen guten Trumpf im Ärmel. Kommende Radeon-Generationen werden dem R580 nacheifern und durch sinkende Strukturbreiten und neue Technologien das Performance-pro-Watt-Verhältnis noch weiter in die Höhe treiben!

Anhang: Gesamtrating

Gesamtrating
Nvidia GeForce 7800 GTX (SLI)
176,3
ATi Radeon X1900 XTX
153,6
Nvidia GeForce 6800 Ultra (SLI)
149,4
ATi Radeon X1800 XT
136,0
Nvidia GeForce 7800 GTX
128,2
ATi Radeon X1800 XL
111,3
Nvidia GeForce 6800 Ultra
101,4
Angaben in Prozent (mehr ist besser)

Autor: Patrick von Brunn
Sapphire NITRO+ RX 7900 GRE im Test
Sapphire NITRO+ RX 7900 GRE im Test
NITRO+ RX 7900 GRE

Mit der AMD Radeon RX 7900 GRE hat eine bisher als OEM-Variante vertriebene GPU nun den offiziellen Weg in den Handel gefallen. Passend zum Marktstart haben wir uns die Sapphire NITRO+ RX 7900 GRE im Test angesehen.

KFA2 GeForce RTX 4080 SUPER SG im Test
KFA2 GeForce RTX 4080 SUPER SG im Test
KFA2 RTX 4080 SUPER SG

Die GeForce RTX 4080 SUPER SG von KFA2 kommt mit 1-Click OC und einer wuchtigen Kühlung im Quad-Slot-Design inkl. RGB-Beleuchtung. Wir haben uns den Boliden im Praxistest ausführlich zur Brust genommen.

ZOTAC RTX 4070 Ti SUPER Trinity Black Test
ZOTAC RTX 4070 Ti SUPER Trinity Black Test
Trinity Black Edition

ZOTAC bietet mit der Trinity Black Edition ein Custom-Design der GeForce RTX 4070 Ti SUPER an, die erst kürzlich von Nvidia vorgestellt wurde. Wie sich die extravagante Grafikkarte im Test schlägt, lesen Sie hier in unserem Review.

INNO3D RTX 4080 SUPER iCHILL Frostbite
INNO3D RTX 4080 SUPER iCHILL Frostbite
INNO3D RTX 4080 SUPER iCHILL Frostbite

Mit der GeForce RTX 4080 SUPER iCHILL Frostbite von INNO3D haben wir heute ein Custom-Design für Systeme mit Wasserkühlung im Test. Der Hersteller arbeitet zu diesem Zweck mit Alphacool zusammen. Mehr in unserem Review.