Nimmt man die Seitenteile und das Oberteil des Gehäuses ab, werden die Komponenten sichtbar.
Anders als beispielsweise Intel bei seinen NUC-Modellen, bietet ZOTAC die ZBOX Magnus One ECM73070C nur in einer einzigen Ausstattungsvariante an. Komplettiert wurde unser Testsystem durch 2 x 8 GB DDR4-3200-Speicher sowie seitens der SSD-Speicher von einer ZOTAC Premium SSD (ZTSSD-A5P-240G-PE) als Datengrab und einer Intel SSD 760p mit 512 GB als primäres Systemlaufwerk. Gerade hinsichtlich der SSD-Ports bietet die ZBOX mit einem 2,5-Zoll-SATA-Anschluss und zwei M.2/M-Keys viel Flexibilität.
Beim Lesen der Liste der Komponenten, die den Barebone zum Komplettsystem ergänzen, fällt auf, dass man gar nicht mehr viel zukaufen muss. Die ZBOX ECM73070C wechselt derzeit ab rund 1.650 Euro den Besitzer, so dass man zusammen mit dem notwendigen Speicher und einer SSD die Gaming-Maschine für unter 2.000 Euro fertig hat. Auch der Zusammenbau ist denkbar einfach und das Öffnen und Schließen des ausgeklügelten Gehäuses ist quasi selbsterklärend. Dabei kommt man weitestgehend ohne zusätzliches Werkzeug aus und benötigt lediglich für das Verschrauben von M.2-Drives und der Grafikkarte einen Schraubendreher.
In der Praxis haben wir uns natürlich nicht nur mit der Performance, sondern auch mit der Geräuschentwicklung des Systems beschäftigt. Im lastfreien Idle-Betrieb und mit BIOS-Einstellung „Smart Fan“ für CPU- und die beiden Gehäuselüfter (2 x 85 mm im Gehäusedeckel), messen wir an der Vorderseite einen Geräuschpegel von 42 dB(A), womit sich die ZBOX im unteren Drittel des Testfeldes einsortiert. An den beiden Seiten des Gehäuses zeigte unser Messgerät mit 43 bzw. 45 dB(A) im 2D-Modus leicht höhere Ausschläge. Störend war dabei lediglich ein leises Fiepen/Rauschen, das vor allem von Spulen auf Grafikkarten bekannt ist.
Gegenüber der Grafikkarte befindet sich das Mainboard samt CPU und Kühler, DIMM-Sockel, M.2- und SATA-Ports uvm.
Mainboard und Grafikkarte sind über eine Art „Riser-Card“ im Gehäuse miteinander verbunden.
Unter voller Belastung des Systems, d. h. CPU und Grafikkarte arbeiten am Limit, konnten wir einen Schallpegel von rund 55 dB(A) an der Vorderseite messen. Die seitlichen Messungen zeigten einen Ausschlag von 59 dB(A) an der rechten Seite sowie 61 dB(A) an der linken Seite. Für den höheren Wert an der linken Seite ist die Grafikkarte verantwortlich, deren Lüfter bei Last ebenso zu arbeiten beginnt. Die CPU kann dank verschiedener Turbo-Mechanismen zu Beginn stark beschleunigen und kurzzeitig bis zu 87 °C Package-Temperatur erreichen, ehe sie allmählich gedrosselt wird. Mehr zur Leistungsreduzierung bei dauerhafter Belastung der ZBOX lesen Sie im nächsten Abschnitt. Leistungsaufnahme, Temperaturen und Schallpegel sind noch einmal auf Seite 11 des Artikels nachzulesen.
Gut gefallen hat uns das umfangreiche BIOS, das sehr viele Detaileinstellungen bietet und den Nutzer auch zwischen verschiedenen Profilen für die Lüfterregelung wählen bzw. diese ganz genau parametrieren lässt. Auch teilweise pulsierende Lüfterdrehzahlen lassen sich durch entsprechende Parametrierung und Geduld beim anschließenden Testen eliminieren.
Das BIOS sieht unter anderem für die Lüftersteuerung viele Möglichkeiten vor.
Neben einer „smarten“ Steuerung ist auch ein fester Betrieb möglich.
Im manuellen Modus wird eine feste Drehzahl in Prozent („Duty Cycle“) eingestellt.
Die Grundfrequenz der CPU beträgt 2,9 GHz und kann dynamisch und abhängig von der Lastsituation auf bis zu 4,8 GHz per Turbo Boost Max 3.0 steigen. Der maximale Turbo-Takt kann natürlich nur dann erreicht werden, wenn bestimmte Randbedingungen eingehalten werden. Diese Bedingungen sind allen voran die Temperaturentwicklung und die Leistungsaufnahme des CPU-Packages. Das heißt im Umkehrschluss, dass eine gute Kühlung der CPU Voraussetzung für hohe Turbo-Frequenzen und somit auch konstante Mehrleistung über einen längeren Zeitraum ist.
Um diesen Sachverhalt nähere untersuchen zu können, haben wir Cinebench R15 in einem Batch-File per Kommandozeile automatisiert dutzende Male unmittelbar hintereinander ablaufen lassen und die Ergebnisse aufgezeichnet. Parallel dazu haben wir die Taktfrequenz, Core-Temperatur und die Package Leistungsaufnahme der CPU protokolliert. Zu Beginn der Tests befand sich das System einige Zeit im lastfreien Zustand und war somit kühl genug, um mit voller Leistung die Benchmarks zu starten.
Üblicherweise ist die Leistung, die das CPU-Package aufnimmt, zu Beginn der Tests und bei entsprechend niedrigeren Temperaturen höher als im weiteren Verlauf der Tests. Die ZBOX zeigt uns jedoch, dass es auch anders geht: In den ersten Sekunden der Testsequenz ist die Package-Power deutlich höher (> 200 Watt) und bleibt anschließend dauerhaft auf dem Niveau der TDP von 65 Watt. Gleiches gilt auch für die Taktfrequenz der acht Kerne, die im ersten Cinebench-Durchlauf deutlich länger rund 4.700 MHz erreichte und in den weiteren Zyklen nur noch für wenige Sekunden. Im Dauerbetrieb während der Messungen lag die CPU-Frequenz bei durchschnittlich 3.100 bis 3.300 MHz und somit immer noch oberhalb der Basistaktrate. In den lastfreien Phasen zwischen den Einzeltests sank die Taktrate auf ca. 800 MHz ab.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Thermomanagement für die Comet-Lake-CPU sehr gut funktioniert und die Power des Core-i7-Prozessors auch dauerhaft nutzbar ist.
Cinebench R15 Leistungsverlauf | |
1. Durchlauf | 1.635 |
2. Durchlauf | 1.451 |
3. Durchlauf | 1.440 |
4. Durchlauf | 1.446 |
5. Durchlauf | 1.432 |
6. Durchlauf | 1.440 |
7. Durchlauf | 1.430 |
8. Durchlauf | 1.431 |
9. Durchlauf | 1.437 |
10. Durchlauf | 1.433 |
Angaben in Punkten (mehr ist besser) |
Grafikkarten wie die GeForce RTX 3000 Familie arbeiten bereits seit einigen Generationen mit so genannten Boost-Frequenzen, die sich dynamisch an die aktuellen Gegebenheiten im System anpassen. Hierbei erfolgt die Anpassung der GPU-Taktrate anhand verschiedener Grenz- bzw. Zielwerte, um beispielsweise Temperatur und Leistungsaufnahme nicht zu stark ansteigen zu lassen. Entsprechend ist ein gutes Thermomanagement im PC-System wichtig, damit die GPU nicht zu warm wird und entsprechend mit maximalen Boost-Frequenzen arbeiten kann.
Um diesen Sachverhalt nähere untersuchen zu können, haben wir 3DMark Fire Strike in einem Batch-File per Kommandozeile automatisiert dutzende Male unmittelbar hintereinander ablaufen lassen und die Ergebnisse aufgezeichnet. Parallel dazu haben wir die Temperaturen und Frequenzen der GPU protokolliert. Zu Beginn der Tests befand sich das System einige Zeit im lastfreien Zustand und war somit kühl genug, um mit voller Leistung die Benchmarks zu starten.
Zu Beginn der Messungen sind kurzzeitig Boost-Frequenzen von mehr als 1.950 MHz zu beobachten und im eingeschwungenen Zustand pendelt sich eine Taktrate von circa 1.830 MHz ein. Die GPU-Temperatur erreicht bei etwa 78 °C ihre Sättigung und unterstreicht das funktionierende Kühlkonzept der Grafikkarte seblst und auch des ZBOX-Gesamtsystems. Auch die Leistungsaufnahme der Karte ist über die gesamte Testdauer konstant bei 220 Watt, was wiederum exakt der TDP-Spezifikation des Herstellers entspricht.
3DMark Fire Strike Leistungsverlauf | |
1. Durchlauf | 23.268 |
2. Durchlauf | 22.930 |
3. Durchlauf | 23.706 |
4. Durchlauf | 23.897 |
5. Durchlauf | 23.887 |
6. Durchlauf | 23.425 |
7. Durchlauf | 23.622 |
8. Durchlauf | 23.543 |
9. Durchlauf | 23.757 |
10. Durchlauf | 23.628 |
Angaben in Punkten (mehr ist besser) |
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