Die ASUS-Grafikkarte in unserem Testmodell fügt sich perfekt in das System ein.
Zum ausführlichen Praxistest haben wir uns die Modellvariante NUC9i9QNX mit Core i9 CPU ins Testlab eingeladen und auf Herz und Nieren geprüft ‒ als Barebone ab ca. 1.300 Euro erhältlich. Komplettiert wurde das System durch 2 x 8 GB DDR4-Speicher, eine Mini-Version der ASUS GeForce RTX 2070 sowie seitens der SSD-Speicher von einer Intel Optane SSD 905P mit 380 GB sowie einer Kingston KC2000 mit 2 TB.
Hinsichtlich der DRAM-Module stehen zwei DIMM-Sockel für SO-DIMM-Speicher zur Verfügung, die in Summe bis zu 64 GB Speicher aufnehmen können. Für unsere Tests kam ein Kingston HyperX Impact SO-DIMM Kit (HX432S20IB2K2/16) mit 2 x 8 GB Modulen zum Einsatz. Seitens der SSDs stehen drei M.2-Slots zur Verfügung, so dass man an dieser Stelle sehr große Flexibilität hat. Zwei der drei Slots sind auf dem Compute Element untergebracht und dort verbaute SSDs werden über Wärmeleitpads mit Kühlkörpern verbunden. Wer eine SSD mit eigenem Kühlkörper einsetzen möchte, kann diese aber auch entfernen. Drei dritte M.2-Slot ist auf dem Mainboard, neben dem PCI-Express-Steckplatz, zu finden und ist ohne Kühlkörper ausgeführt.
Wer ein Maximum an 3D-Power in das NUC integrieren möchte, wird derzeit vermutlich keine schnellere Alternative als die ASUS GeForce RTX 2070 Mini finden, die wahlweise auch noch als OC-Version mit Übertaktung ab Werk verfügbar ist. Diese Karte ist knapp 20 cm lang und nutzt den zur Verfügung stehenden Raum im NUC damit sehr gut aus. Herkömmliche Grafikkarten sind in der Regel zu lang und passen nicht in das schlanke Gehäuse. Bei der Auswahl einer geeigneten Grafikkarte sollte man also genau hinsehen und auf die Abmessungen und Bauhöhen der Boliden achten. Mehr zur Performance unseres Testmodells mit besagter ASUS-Grafikkarte erfahren Sie auf den folgenden Seiten des Tests.
Nimmt man den Lüfter ab, hat man Zugriff auf M.2-Slots und SO-DIMM-Sockel.
In der Praxis haben wir uns natürlich auch mit der Geräuschentwicklung des Systems beschäftigt. Im lastfreien Idle-Betrieb und mit BIOS-Einstellung „Quiet-Mode“ messen wir an der Vorderseite einen Geräuschpegel von 37,5 dB(A), was ein sehr guter Wert ist. Störend war dabei lediglich ein leises Fiepen/Rauschen, das man teilweise im Idle-Betrieb wahrnehmen konnte und unter Belastung des Systems dann aber verschwindet. An den beiden Seiten des Gehäuses zeigte unser Messgerät jeweils 41 dB(A) im 2D-Modus. Gelegentlich machte sich der CPU-Lüfter des Systems bemerkbar, was sich über Finetuning im BIOS aber sicherlich in den Griff bekommen lässt.
Unter voller Belastung des Systems, d.h. CPU und Grafikkarte arbeiten am Limit, konnten wir einen Schallpegel von rund 54 dB(A) an der Vorderseite messen. Die seitlichen Messungen zeigten einen Ausschlag von 56 dB(A) an der rechten Seite sowie 62 dB(A) an der linken Seite. Für den höheren Wert an der linken Seite ist die Grafikkarte verantwortlich, deren Lüfter bei Last ebenso zu arbeiten beginnt. Die CPU kann dank verschiedener Turbo-Mechanismen zu Beginn stark beschleunigen und kurzzeitig bis zu 100 °C Package-Temperatur erreichen, ehe sie allmählich gedrosselt wird. Mehr zur Leistungsreduzierung bei dauerhafter Belastung des NUCs lesen Sie im nächsten Abschnitt. Leistungsaufnahme, Temperaturen und Schallpegel sind noch einmal auf Seite 11 des Artikels nachzulesen.
Gut gefallen hat uns auch das umfangreiche BIOS, das sehr viele Detaileinstellungen bietet und den Nutzer auch zwischen verschiedenen Profilen für die Lüfterregelung wählen lässt.
Das BIOS bietet sehr viele Konfigurationsmöglichkeiten.
Speziell die Lüftersteuerung kann sehr fein eingestellt werden.
Die Grundfrequenz der CPU beträgt 2,4 GHz und kann dynamisch und abhängig von der Lastsituation auf bis zu 5,0 GHz steigen. Der maximale Turbo-Takt kann natürlich nur dann erreicht werden, wenn bestimmte Randbedingungen eingehalten werden. Diese Bedingungen sind allen voran die Temperaturentwicklung und die Leistungsaufnahme des CPU-Packages. D.h. im Umkehrschluss, dass eine gute Kühlung der CPU Voraussetzung für hohe Turbo-Frequenzen und somit auch konstante Mehrleistung über einen längeren Zeitraum ist. Um diesen Sachverhalt nähere untersuchen zu können, haben wir Cinebench R15 in einem Batch-File per Kommandozeile automatisiert dutzende Male unmittelbar hintereinander ablaufen lassen und die Ergebnisse aufgezeichnet. Parallel dazu haben wir die Taktfrequenz, Core-Temperatur und die Package Leistungsaufnahme der CPU protokolliert. Zu Beginn der Tests befand sich das System einige Zeit im lastfreien Zustand und war somit kühl genug, um mit voller Leistung die Benchmarks zu starten.
Kalte Außenluft wird über die Seitenteile angesaugt.
Die Warmluft verlässt das System an der Oberseite.
Die Leistung, die allein das CPU-Package aufnimmt, ist zu Beginn der Tests und bei entsprechend niedrigeren Temperaturen höher als im weiteren Verlauf der Tests. Die anfänglichen 90 Watt Leistungsaufnahme der CPU sinken mit der Zeit auf ungefähr 65-70 Watt, was aber für eine sehr hohe Leistungsstabilität des Gesamtsystems spricht. Gleiches gilt auch für die Taktfrequenz der acht Kerne, die im ersten Cinebench-Durchlauf kurzzeitig noch knapp 4.800 MHz erreichte und in den weiteren Zyklen durchschnittlich bei 3.600 bis 3.800 MHz lag. In den lastfreien Phasen zwischen den Einzeltests sank die Taktrate auf unter 1.000 MHz ab. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Thermomanagement (siehe Funktionsprinzip in den beiden Grafiken oben) für die CPU sehr gut funktioniert.
Cinebench R15 Leistungsverlauf | |
1. Durchlauf | 1.544 |
2. Durchlauf | 1.505 |
3. Durchlauf | 1.496 |
4. Durchlauf | 1.498 |
5. Durchlauf | 1.495 |
6. Durchlauf | 1.498 |
7. Durchlauf | 1.479 |
8. Durchlauf | 1.499 |
9. Durchlauf | 1.490 |
10. Durchlauf | 1.486 |
Angaben in Punkten (mehr ist besser) |
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