ARTIKEL/TESTS / INNO3D GeForce RTX 3070 iCHILL X3 im Test

Die INNO3D GeForce RTX 3070 iCHILL X3 gehört zu den derzeit schnellsten RTX-3070-Grafikkarten auf dem Markt.

Nachdem wir die GeForce RTX 3070 im Custom-Design von INNO3D auf den zurückliegenden Seiten ausführlich beleuchtet haben, kommen wir nun zu einem abschließenden Fazit des Tests.

Was wir bereits in unseren zurückliegenden Tests zu Ampere-basierten Grafikkarten resümiert haben, können wir an dieser Stelle für die INNO3D-Karte natürlich noch einmal wiederholen. Mit Ampere hebt Nvidia seine GeForce-RTX-Familie auf die zweite Generation und steigert nicht nur die klassische Shader-Performance, sondern auch Raytracing- und KI-Leistung. Die 3000er-Serie ist mittlerweile in verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Preissegmente und Zielgruppen verfügbar. Mit der GeForce RTX 3070 Ti und der GeForce RTX 3080 Ti stehen bereits die nächsten Modelle in den Startlöchern.

Leistungsmäßig liegt die GeForce RTX 3070 genau zwischen der GeForce RTX 3060 Ti, die ebenfalls auf dem GA104-Grafikchip basiert, und der GeForce RTX 3080, die ein GA102-Derivat als Basis verwendet. Der gehobene Mainstream- und Gamerbereich ist das Klientel, das Nvidia mit den Karten adressiert. Die laut UVP deutlich teurere GeForce RTX 2080 Ti übertrifft die RTX 3070 dabei ohne Probleme und muss lediglich bei hohen Auflösungen etwas von seinem Vorsprung einbüßen ‒ hier profitiert die RTX 2080 Ti von zusätzlichen 3 GB VRAM.

Mit nur 8 GB GDDR6 geht der 3070 bei hohen Auflösungen und Details hin und wieder die Puste aus und man muss für flüssiges Spielen die Details drosseln. Wer diesen Kompromiss nicht eingehen möchte, muss besser zu den großen Geschwistern aka GeForce RTX 3080 oder gar RTX 3090 greifen. Eine starke Vorstellung liefert die GA104-GPU hingegen in Sachen Energieeffizienz ab und hievt die RTX 3070 grundsätzlich auf die vorderen Plätze des Rankings (siehe Seite 20 des Artikels).

Leistungsmäßig konnte sich die RTX 3070 iCHILL X3 von INNO3D in den Benchmarks besonders positiv hervortun, denn die Modelle von ZOTAC oder KFA2 ließ sie mühelos hinter sich. Hinsichtlich der Temperaturen arbeitet die iCHILL-X3-Kühlung sehr souverän und hält die GPU auch unter Volllast bei maximal 69 °C. Mit knapp 47 dB(A) macht sie unter voller Belastung allerdings schon deutlich auf sich aufmerksam. In Anbetracht der Temperaturentwicklung, könnte man das Lüfterprofil noch weiter optimieren und eine höhere GPU-Temperatur tolerieren. Im 2D-Betrieb kommen die Lüfter komplett zum Stillstand (semi-passiver Betrieb). Die Bauhöhe von drei Slots zzgl. Tail Fin sollte bei der Montage berücksichtigt werden, wobei NVLink bei der RTX 3070 ohnehin kein Thema ist. Dank RGB-Beleuchtung und Tail Fin hat die Karte auch optisch viel zu bieten und kann per Sync-Funktionen mit weiteren Systemkomponenten in Einklang gebracht werden.

Üblicherweise kommen wir an dieser Stelle zum aktuellen Straßenpreis und einer abschließenden Empfehlung. Der Blick in einschlägige Preisvergleichs-Portale zeigt jedoch, dass die Karte nur sehr schwer zu bekommen und der Straßenpreis locker doppelt so hoch ist wie der Hersteller-UVP. Wenn man etwas im Internet stöbert, findet man Händler, die die Karte ab 800 Euro listen, aber nicht liefern können. Andere können liefern, hätten aber gerne schon mal 1.200-1.400 Euro oder mehr dafür. Für unsere Bewertung der Preis/Leistung (siehe Seite 20 des Artikels) setzen wir daher einen Preis 1.300 Euro an, wobei der Versuch der Bewertung an sich schon an der Grenze von seriösem Journalismus liegt. Preise im dreistelligen Bereich oder gar unterhalb der Preisempfehlung sind aktuell nicht absehbar. Bei anderen RTX-3000-Modellen sieht es besser aus, wobei die Preise auch hier teilweise horrend sind. Bleibt zu hoffen, dass mit RTX 3070 Ti und 3080 Ti alles besser wird.

Wem sich die Gelegenheit bietet, ein Exemplar zu einem ‒ aus eigener Sicht ‒ vertretbaren Preis zu ergattern, der kann allerdings ohne Bedenken zugreifen und erhält von uns eine Kaufempfehlung. Es lohnt sich jedoch geduldig und regelmäßig das Netz nach attraktiven Angeboten zu durchforsten. Es braucht sicherlich den berühmten Glücksgriff.

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller