Als wir die Radeon HD 6990 von AMD auf der CeBIT zum ersten Mal in Händen halten durften, waren wir allein von den Abmessungen und der Masse schon ein wenig beeindruckt. Als wir dann von den beiden freundlichen AMD-Mitarbeitern die näheren technischen Details erfuhren, wurde es langsam interessanter. Abgesehen davon, dass man eine Karte und vor allem Kühlung entwickel hat, die eine derart hohe Leistungsaufnahme zu bändigen weiß, hat man mit dem AUSUM-Feature dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt! Mit dem Umschalten von "2" (Werkseinstellungen) auf "1" wird zum Einen die Chip-Frequenz von 830 auf 880 MHz gesteigert und zum Anderen die an den GPUs anliegende Spannung von 1,120 auf 1,175 Volt angehoben. Um nun leistungsmäßig nicht in der PowerTune-Begränzung hängen zu bleiben, wird auch die maximale PowerTune-Leistungsaufnahme auf fast unglaubliche 450 Watt angehoben (PCI-SIG-Spec. wird 50% überschritten!). Durch die Änderung von Frequenz und Spannung verschiebt sich ebenso die Typical Gaming Power von 350 auf 415 Watt.
Leistungsmäßig macht sich das Umschalten auf OC-Modus ebenso bemerkbar, ist mit etwa 3,5 Prozent aber nicht gerade berauschend. Deutlich interessanter ist die Schalterstellung "2" vielmehr für diejenigen Anwender, die noch weiter übertakten möchten, denn durch das erhöhte PowerTune-Limit von 450 Watt und die 0,055 Volt zusätzliche GPU-Spannung sind die Voraussetzungen hierfür sehr gut. Zweifellos wird es auch mit der HD 6990 wieder den einen oder anderen ambitionierten OC-Rekordversuch geben!
Betrachten wir die Ergebnisse der zurückliegenden Messungen, konnte die Karte über den kompletten Parcours hinweg hervorragende Leistungen zeigen. Während unter herkömmlichen Bedingungen, das heißt ohne starkes Anti-Aliasing und aktive Anisotrope Filterung, der Abstand zur Konkurrenz nur moderat ist, zeigt die HD 6990 von AMD unter extremen Einstellungen ihr wahres Potenzial! Gerade bei höher werdenden Auflösungen kann die Karte ihre Stärken ausspielen und die Kontrahenten mühelos auf die Plätze verweisen. So ist unter Full-HD in eigentlich jeder Anwendung bzw. jedem aktuellen PC-Spiel durchgängig AA/AF verwendbar. Abgerundet wird die überzeugende Darbietung durch die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten im Bereich Multi-Display-Systeme.
Nachteilig sind sicherlich die Volllast-Ergebnisse in den Bereichen Temperatur und Lautstärke, was bei einer Karte mit derartiger Leistung und vor allem auch Leistungsaufnahme aber auch nicht anders zu erwarten war. Im lastfreien Betrieb gibt der Bolide teilweise sogar eine ganz gute Figur ab und kann einige Kontrahenten ausstechen. Aber spätestens dann, wenn man durch AUSUM das PowerTune-Limit nach oben schraubt, sorgt die HD 6990 für eine ordentliche Geräuschkulisse.
Wer sich für die schnellste AMD-Grafikkarte interessiert und/oder mit dem Kauf eines Multi-Monitor-Systems liebäugelt, der wird seine wahre Freude mit dem Board haben und sicherlich bei Geräuschentwicklung und Temperaturen ein Auge zudrücken können. Wie bereits erwähnt: AMDs Ingenieure haben alleine dadurch große Arbeit geleistet, dass man eine 450 Watt verschlingende Komponente im PC überhaupt effektiv kühlen kann! Aktuell muss man etwa 550 Euro (Quelle: Geizhals.at, Stand: 04/2011) für eine Sapphire Radeon HD 6990 auf den Tisch legen, bekommt aber auch einen satten Lieferumfang geboten! Nach wie vor keine Lösung gibt es bei der Problematik der Mikroruckler.
Performance-Rating | |
Club 3D GeForce GTX 570 SLI | 100,0 |
Sapphire Radeon HD 6990 OC | 90,8 |
Sapphire Radeon HD 6990, 2x 2 GB GDDR5 | 87,8 |
ZOTAC GeForce GTX 580 AMP! Edition, 1536 MB GDDR5 | 74,0 |
ZOTAC GeForce GTX 580, 1536 MB GDDR5 | 71,4 |
ZOTAC GeForce GTX 570, 1280 MB GDDR5 | 61,5 |
Sapphire Radeon HD 6970, 2 GB GDDR5 | 54,8 |
ZOTAC GeForce GTX 560 Ti, 1 GB GDDR5 | 52,0 |
Sapphire Radeon HD 6950, 2 GB GDDR5 | 48,7 |
Sapphire Radeon HD 6870, 1 GB GDDR5 | 41,9 |
Sapphire Radeon HD 6850, 1 GB GDDR5 | 35,3 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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