ARTIKEL/TESTS / Kingston FURY RENEGADE SSD 2 TB Review

FURY RENEGADE SSD mit 2 TB

Bei der FURY RENEGADE SSD handelt es sich um eine PCIe Gen4-SSD, die in Speicherkapazitäten von 500 GB bis zu 4 TB erhältlich ist. Kingston setzt bei den Drives auf den bekannten Phison PS5018-E18-Controller, den wir schon von zahlreichen anderen Solid State Drives kennen und der häufig bei High-End-Modellen mit PCIe Gen4 zum Einsatz kommen. Der Flash-Speicher trägt das eigene Firmenlogo auf den Gehäusen. Dabei handelt es sich um 3D-NAND-Flash in TLC-Technologie mit 176 Lagen, der von Micron stammt. Externer DRAM-Pufferspeicher ist in Form eines 2 GB großen DDR4-Speichers vorhanden.

Die Laufwerke der Familie bieten hohe Geschwindigkeiten von sequenziellem Lesen bis zu 7.300 MB/s und sequentiellem Schreiben bis zu 7.000 MB/s. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller für unser 2-TB-Testmuster mit satten 1.000k/​1.000k an, wobei die maximal mögliche Performance abhängig vom Modell ist (siehe Seite 3 des Artikels). Der verbaute Phison PS5018-E18-Controller bietet Mechanismen für Datenintegrität (LDPC Engine; End-To-End Data Path Protection; SmartECC), hardwarebasierte Verschlüsselung (AES 256 Bit) sowie Features wie TCG Opal 2.0, Pyrite, Sanitize und Crypto Erase per Firmware. Hinsichtlich Verschlüsselung hat Kingston jedoch nichts in seine RENEGADE-SSD übernommen.

Oberseite mit wärmeleitendem Graphen-Aufkleber.

Oberseite mit wärmeleitendem Graphen-Aufkleber.

Unterseite mit Typenschild zum Solid State Drive.

Unterseite mit Typenschild zum Solid State Drive.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Kingston machte für die RENEGADE keine Angaben bzgl. der Größe des Caches. Während unserer Praxistests konnten wir ab etwa 200 GB Füllstand einen Performanceeinbruch auf ca. 1.100 MB/s beim Schreiben messen. Die Schreibgeschwindigkeit bleibt damit auch im Anschluss an den Einbruch auf einem ordentlichen Niveau.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Kingston spezifiziert für die SSD eine MTBF (mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen für reparierbare Einheiten; Mean Time Between Failures) von 1.800.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 2-TB-Sample genau 2.000 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 1.096 GB/Tag oder etwa 0,55 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an – für eine Consumer-SSD ein sehr hoher Wert. Die Haltbarkeit skaliert abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit ist entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird, was heutzutage eine gewöhnliche Regelung bei Flash-basierten Speichermedien ist.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
2.000
Kingston FURY RENEGADE SSD, 2 TB (M.2)
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
KIOXIA EXCERIA PLUS G3 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
 
1.200
Crucial T500, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
KIOXIA EXCERIA PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
800
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Seagate FireCuda 520N SSD, 1 TB (M.2 2230)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Crucial T700, 1 TB (M.2), aktive Kühlung
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
TEAMGROUP T-FORCE Z44A7, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Mit dem Kingston SSD Manager (kurz KSM) bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Solid State Drives an. Während man beispielsweise den aktuellen Betriebszustand, Status und Speicherverbrauch des Laufwerks überwachen und detaillierte Berichte zu Laufwerkszustand und -status anzeigen und exportieren kann, ist natürlich auch ein Firmware-Update möglich. Darüber hinaus bietet der KSM den Anwendern ein kostenloses einjähriges Abonnement für Acronis True Image for Kingston.

Der Kingston SSD Manager bietet vielfältige Möglichkeiten (Bildquelle: <a href="https://blog.nbb.com/kingston-fury-renegade-im-test-wenns-etwas-schneller-sein-darf" class="externalURL" target="_blank">blog.nbb.com</a>)

Der Kingston SSD Manager bietet vielfältige Möglichkeiten (Bildquelle: blog.nbb.com)

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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