ARTIKEL/TESTS / Anschauungsobjekt: Das Antec P180

Fazit

Unser Test des Antec P180 ist beendet und es wird Zeit, nach all den Überlegungen und Impressionen ein Gesamtfazit zu ziehen. Positiv muss man die Gesamtqualität und die hervorragende Optik des Gehäuses hervorheben. Nichts wackelt oder klappert, fast alle Bauteile sind solide und passgenau ausgeführt. Lediglich die leicht brechenden Kunststoffnasen, die diverse Bauteile halten, sind verbesserungswürdig. Die Dämmung ist exzellent und die Lüfter qualitativ hochwertig sowie laufruhig. Hier hat der Hersteller seine Hausaufgaben in Sachen "Quiet Computing" gemacht und wird dem eigenen Anspruch gerecht. Das Zubehör ist reichhaltig, das Schienensystem äußerst funktionell und der Einbau aller Teile geht, von der Verlegung der Kabel abgesehen, relativ problemlos vonstatten. Lediglich das hohe Gewicht stellt einen Tribut an die Drei-Schicht-Bauweise dar. Zudem: Ein Blickfang ist das Antec P180 allemal, denn es hebt sich durch seine Schlichtheit und Eleganz wohltuend von der Masse schriller oder einfach nur hässlicher Gehäusekonstruktionen ab. Dieser Punkt ist allerdings Geschmackssache.

Nachdenklich stimmt jedoch das Kühlkonzept. Wie wir festgestellt haben, sind hier teilweise schlicht und einfach Konstruktionsfehler gemacht worden. Der VGA-Duct passt mit eingebautem Lüfter nicht und der Lüfter in der Bodenkammer kann mangels Platz kaum vernünftig montiert werden. Dass man dadurch Potenzial verschenkt hat, dürfte klar sein. Unsere Messergebnisse zeigen, dass das Antec bereits mit abgespecktem Kühlkonzept gute Ergebnisse bei akzeptabler Lautstärke gegenüber einem Standard-Gehäuse liefert.

Dennoch schaffen das preiswertere Gehäuse mit der entsprechenden Lüfteranzahl auch, so dass als Vorteile gegenüber herkömmlichen Gehäusen nur die getrennten Kammern, die hervorragende Dämmung und die hohe Materialqualität bleiben. Eine Bestückung mit 120 mm-Lüftern wird zudem immer gängiger, so dass das Antec hier also keinen Exklusivitätsanspruch mehr genießt. Ärgerlich ist für den Kunden vor allem, dass das P180 mit Features beworben wird, die in der Praxis nicht funktionsfähig sind. Das ist für ein Gehäuse dieser Preisklasse eigentlich inakzeptabel. Hier wird der Hersteller dringend nachbessern müssen, denn ein Kunde, der auf die beworbenen Eigenschaften Wert legt, wird zumindest teilweise enttäuscht werden.


Pro / Contra
Bewertung
Hochwertiges Material
Sehr gute Geräuschdämmung
Umfangreiches Zubehör
Relativ gelungenes Gesamtkonzept
Schlechte Anleitung
Zerbrechliche Kunststoffnasen
Montagefehler ab Werk
Kühlkonzept teilweise fehlkonstruiert
Design

1,6

Ausstattung1,5
Extras2,2
Verarbeitung2,0
Gewicht3,0
Preis/Leistung2,3
Gesamtnote

2,1



Empfehlungen

Wenn man das Antec P 180 in die engere Auswahl für ein neues Gehäuse gezogen haben sollte, dann ist die klare Empfehlung, einen zusätzlichen 120 mm-Lüfter in die Frontpartie einzubauen. Der VGA-Duct lässt sich kaum nutzen, sollte also besser weggelassen werden. Ebenso verhält es sich mit dem Lüfter in der Bodenkammer. Silent-User sollten die vorhandenen Lüfter evtl. gegen leisere Modelle und eine zusätzliche Lüftersteuerung austauschen. Für LAN-Gänger ist das P180 wegen des enormen Gewichtes weniger zu empfehlen. Zudem sollte man bei der Montage / Demontage des Gehäuses auf Grund des hohen Kunststoffanteils vorsichtig vorgehen, denn die Anleitung liefert an entscheidenden Stellen oft zu wenige Hinweise. Insgesamt ist das P180 ein gutes Produkt, allerdings mit deutlichen Schwächen im Detail. Diese hinterlassen leider den Nachgeschmack, dass hier ein Produkt nicht fertig entwickelt wurde.

Update (02.06.2006)

Wie uns der deutsche Antec-Vertrieb mitteilte, wird Antec mit dem P180B eine überarbeitete Variante des P180 vorstellen (siehe dazu auch unsere

16_k.jpg

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Die neue Variante unterscheidet sich vom herkömmlichen P180 in mehreren Punkten. So wurde auf den seitlichen VGA-Duct zur Kühlung der Grafikkarte(n) verzichtet, da dieser in verschiedenen Tests als wenig funktionell eingeschätzt wurde. Die Funktion des VGA-Duct übernimmt jetzt ein optionaler 120mm-Lüfter in der Front des Gehäuses, der sich den oberen Festplattenkäfig als Luftkanal zunutze macht. Darüber hinaus kann in der Front ein weiterer optionaler 120mm-Lüfter zum Einsatz kommen, der ebenfalls am mittleren Festplattenkäfig montiert werden kann. Bisher war hier kein Lüfter vorgesehen. Eine weitere Neuerung ist die Farbgebung, denn das P180B ist im Gegensatz zum P180 in Schwarz erhältlich.

Die genannten Verbesserungen v.a. in der Anordnung der Lüfter dürften dafür sorgen, dass das P180B hinsichtlich seiner Kühlungseigenschaften deutlich aufgewertet wird und somit die Nachteile der ersten Serie weitgehend behoben sind. Es ist anzunehmen, dass das P180B mit der neuen Lüfter-Anordnung in unserem Review wesentlich besser abgeschnitten hätte. Interessenten für ein leises, gut gedämmtes und kühlungsfreudiges High-End-Gehäuse sollten mit dem P180B fündig werden.

Autor: Jochen Schembera
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