Beweisen musste sich das Loupedeck Live S in diesem Test insbesondere im Live-Streaming auf Twitch unter Verwendung von OBS Live. Eingefügt hat sich das Gerät dabei naht- sowie problemlos und fiel speziell durch seine simple Nutzbarkeit auf. Ganz gleich, ob es um den Wechsel von Szenen oder die Steuerung von Quellen, der Lautstärke von Spielen bzw. Musik via Spotify, oder die Anpassung von Einstellungen auf Twitch selbst ging, alles wurde wunschgemäß und ohne jegliche Probleme umgesetzt.
Das über die Geräteeinstellungen anpassbare haptische Feedback der Touch-Tasten war in seiner Werkseinstellung recht schwach und wurde daher auf das Maximum gestellt. Dadurch war es nicht nur deutlich besser spürbar, sondern obendrein durch Kopfhörer mit geschlossener Bauweise hinweg auch leicht hörbar, was sich aber als Bonuspunkt herausstellte. Denn wenn man nur auf die Schnelle eine Touch-Taste auf dem Loupedeck betätigt und der Kontakt mit der Fingerkuppe und der Touch-Taste „zu kurz“ ausfällt, spürt man vom haptischen Feedback verständlicherweise wenig – man hört aber dennoch, dass man die Taste ausgelöst hat.
Das Loupedeck Live S im Betrieb.
Nahaufnahme des „Live S“.
Spiegelungen des Monitors in den Touch-Tasten.
Der Standfuß erlaubt zwar nicht, den Betrachtungswinkel des Loupedecks zu verändern, doch erwies sich dies in der Praxis als kein allzu großer Nachteil. Der von Loupedeck gewählte Kompromiss eines festen Winkels von 35 Grad dürfte für nahezu jeden Endnutzer passen. Trotz allem ließ sich beim Wechsel der Sitzposition ein leichter Colorshift auf dem Loupedeck feststellen, welcher die sonst bei direkter Betrachtung kräftigen Farben der Touch-Tasten leicht verwaschen wirken ließ. Das zum Vergleich herangezogene Elgato Stream Deck der ersten Generation hat dieses Problem zwar auch, aber weniger stark ausgeprägt.
Probleme hat der Standfuß allerdings auf glatten Oberflächen. Drückt man die Tasten zu fest, neigt der gesamte Aufbau dazu, ein Stück weit über den Tisch zu rutschen. Beim Blick auf den Standfuß zeigt sich dann, dass die Gummierung wohl etwas großzügiger hätte ausfallen müssen, um diesem Problem vorzubeugen. Auf Maus- bzw. Deskpads bewies das Live S hingegen einen festen Stand.
Doch auch ohne installierten Standfuß weiß das Live S zu gefallen, denn es lässt sich wunderbar als Erweiterung zur Tastatur verwenden und direkt daneben platzieren, ohne deplatziert zu wirken. Nicht zuletzt wegen des gewinkelten USB-Kabels, welches erlaubt, das Kabel „nach oben hin“ wegzuleiten, fügt sich das Loupedeck Live S harmonisch in das Gesamtbild auf dem Schreibtisch ein. Mit etwas Eingewöhnung und (an)trainiertem Muskelgedächtnis dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis man den Standfuß überhaupt nicht mehr vermisst.
Das „Live S“ bei fast kompletter Dunkelheit.
Stream Deck (l) und Loupedeck Live S (r) im Vergleich.
Wer sich nicht scheut, ein wenig herumzuexperimentieren, aber auch nicht mehr Geld für das nächstgrößere Loupedeck Live ausgeben möchte, kann mit dem Live S und unter Verwendung weiterer Tools wie VoiceMeeter und mehrerer Drehreglerseiten sogar ein Mischpult softwareseitig simulieren und regulieren. Man verzichtet dann zwar auf Features, die man nur mit echter Mischpult-Hardware erhalten kann, aber gerade für Einsteiger in die Materie ist diese Option ohne Zweifel erwähnenswert.
Wenig verwunderlich ist, dass das Loupedeck Live S in der Fotobearbeitung voll und ganz zu überzeugen wusste, schließlich wurde die Firma Loupedeck eigens mit dem Wunsch, die Fotobearbeitung zu vereinfachen, ins Leben gerufen. Hierbei waren die vorinstallierten Shortcuts und Makros zu Adobe Photoshop bereits ausreichend, um oberflächliche und einfachere Retuschen und Nachbearbeitungen zu erleichtern.
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