ARTIKEL/TESTS / AMD Ryzen 2700X und Ryzen 2700 im Test

Fazit

Mit dem Ryzen 2700X mischt AMD auch im gehobenen Segment mit und kann Intels Flaggschiffen Paroli bieten.

Mit dem Ryzen 2700X mischt AMD auch im gehobenen Segment mit und kann Intels Flaggschiffen Paroli bieten.

Auf den zurückliegenden Seiten haben wir die beiden AMD-Sprösslinge ausgiebig unter die Lupe genommen und unter anderem mit den aktuellen Modellen von Konkurrent Intel verglichen, so dass wir nun zu einem abschließenden Fazit des Tests kommen können.

Bereits mit der Einführung der ersten Ryzen-Generation konnte man AMD attestieren, dass das lang ersehnte Comeback im Prozessoren-Segment für Desktops geglückt ist. Die Präsentation der zweiten Generation bringt nun noch mehr Breite in die Produktpalette und außerdem auch noch einige Weiterentwicklungen mit sich, so dass man das vorherige Fazit an dieser Stelle nur noch einmal unterstreichen kann. Neben den auf Raven Ridge basierten Prozessoren mit integrierter Vega-Grafik, bildet Pinnacle Ridge die Basis für den Großteil der Modelle in den Familien Ryzen 3, 5 und 7. Beide Varianten setzen auf Zen+ und können dank 12-nm-LP-Fertigungsprozess mehr Performance und gesunkene Leistungsaufnahme zugleich bieten.

Die Vorteile durch den verbesserten Fertigungsprozess schlagen sich direkt in die SensMI-Technologie nieder, die ebenso aufpoliert wurde. Schon die ersten Ryzen-Prozessoren boten mit XFR (Extended Frequency Range) einen weiteren Turbo, der sich dann bemerkbar machte, wenn die CPU auf maximal zwei Kernen belastet wurde, sowie Leistungs- und Temperaturgrenzen nicht überschritten wurden. Pinnacle Ridge hat nun die XFR2 verpasst bekommen und dieser Modus greift auch dann noch, wenn die CPU auf allen Kernen arbeitet. Hinzu gesellt sich der überarbeitete Turbo-Modus „Precission Boost 2“, der von XFR2 flankiert wird und die Performance in speziellen Lastsituationen noch weiter anheben kann.

In Sachen Leistungsaufnahme und Temperaturentwicklung machen die beiden getesteten Ryzen-2000-Probanden ebenso einen sehr guten Eindruck. Mit rund 66 bzw. 68 Watt liegen die beiden Prozessoren deutlich unterhalb der Idle-Werte der Vorgängermodelle. Gleiches lässt sich auch bei Volllast beobachten, wo der Ryzen 7 2700 eine gute Figur macht. Das Flaggschiff alias Ryzen 7 2700X fällt hingegen mit seinem überproportional höheren Leistungshunger auf, was auch die angehobene TDP erklärt (105 statt 95 Watt). Die Temperaturentwicklung ist durchweg moderat und die oben erwähnten SensMI-Techniken können hier gut ihr Potenzial geltend machen.

Aktuell wechselt ein Ryzen 7 2700 ab etwa 230 Euro den Besitzer (Quelle: Geizhals.de, Stand: 04/2019) und bietet somit auch ein ordentliches Preis/Leistungs-Verhältnis. Der schnellere Ryzen 7 2700X wandert ab rund 300 Euro über die Ladentheke, bietet mehr Performance, verlangt im Gegenzug aber deutlich mehr Strom. Besonders hinsichtlich Energieeffizienz erzielen beide Kandidaten gute Ergebnisse (siehe Energieeffizienz-Ranking auf Seite 14). Wer noch mehr Power möchte, muss auf AMDs Threadripper-Plattform wechseln oder einen Blick ins Intel-Lager werfen und zu den Core-i9-Modellen greifen.

AMD Ryzen 7 2700X
  • Gute Performance in Anwendungen
  • SensMI-Technologie
  • Hohe Leistungsaufnahme unter Volllast

AMD Ryzen 7 2700
  • Gute Performance in Anwendungen
  • Hohe Energieeffizienz
  • SensMI-Technologie
  • Ordentliche Preis/Leistung

Performance-Ranking
Intel Core i9-7900X @ 4,70 GHz
100,0
Intel Core i9-9900K @ 5,00 GHz
98,1
Intel Core i9-9900K
96,0
Intel Core i7-7820X @ 4,70 GHz
94,9
Intel Core i7-8700K
94,0
Intel Core i9-7900X
93,7
AMD Ryzen 7 2700X
90,9
AMD Ryzen 7 1700 @ 3,85 GHz
88,6
Intel Core i7-7820X
88,5
AMD Ryzen 7 2700
87,2
Intel Core i7-8086K Limited Edition
85,5
AMD Ryzen 5 1600 @ 3,75 GHz
81,7
AMD Ryzen 5 1600X
81,0
Intel Core i5-8400
80,0
AMD Ryzen 7 1700
79,1
Intel Core i5-8600K
78,9
Intel Core i5-8500
77,9
AMD Ryzen 5 1600
76,0
AMD Ryzen 5 2400G
69,9
Intel Core i3-8300
69,7
AMD Ryzen 3 2200G
61,7
Angaben in Prozent (mehr ist besser)
Performance-Ranking (ohne Overclocking)
Intel Core i9-9900K
100,0
Intel Core i9-7900X
97,8
Intel Core i7-8700K
97,4
AMD Ryzen 7 2700X
94,6
Intel Core i7-7820X
92,0
AMD Ryzen 7 2700
90,6
Intel Core i7-8086K Limited Edition
88,6
AMD Ryzen 5 1600X
83,8
Intel Core i5-8400
82,5
AMD Ryzen 7 1700
81,9
Intel Core i5-8600K
81,4
Intel Core i5-8500
80,2
AMD Ryzen 5 1600
78,5
AMD Ryzen 5 2400G
72,0
Intel Core i3-8300
71,5
AMD Ryzen 3 2200G
63,3
Angaben in Prozent (mehr ist besser)
Autor: Stefan Boller, Yasin Lenzen
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