ARTIKEL/TESTS / Doppelpack: Microsoft Sidewinder X4 und X6

20.02.2011 14:00 Uhr    0 Kommentare

Lieferumfang

  • Microsoft SideWinder X6 Tastatur
  • Kurzdokumentation
  • Treiber-CD

Ausstattung und Praxis

Wir beginnen den heutigen Test mit dem älteren Produkt der Serie, der SideWinder X6 Tastatur. Die Tastatur wird komplett in Karton geliefert und ist einfach zu öffnen. Der Lieferumfang ist auf eine Treiber-CD und die Kurzdokumentation begrenzt, die unverbindliche Preisempfehlung mit 79,90 Euro recht hoch angesetzt. Die Tastatur von Microsoft ist aktuell zu einem Straßenpreis von etwa 50 Euro erhältlich (Quelle: Geizhals.at, Stand: 02/2011).

Die komplett in Schwarz gehaltene Tastatur fällt beim ersten Auspacken vor allem durch ihre Größe auf. Sie ist größer als eine Standardtastatur aber noch weit von der breite einer Logitech G15 der ersten Generation entfernt. Die Packung wirkt zwar recht klein, Durch den Umstand, dass sich der Nummernblock aber abnehmen und an beiden Seiten an der Tastatur anbringen lässt, ist die Tastatur zusammengesteckt aber recht breit. Die Verarbeitung der Tastatur wirkt auf den ersten Blick solide und hochwertig. Im Laufe unseres Tests löste sich allerdings die Kunststoffummantelung des Kabels aus der Tastatur. Bei einer Tastatur dieser Preisklasse darf so etwas nicht passieren. Die Handballenauflage ist komplett aus hartem Kunststoff und kann nicht abgenommen werden. Der obere und der untere Teil der Tastatur sind matt gehalten, der mittlere Teil, in dem sich das Haupttastenfeld befindet, wurde mit einer Klavierlackoptik versehen, welche schnell Verunreinigungen zeigt.

Beim genaueren Betrachten der Tasten fallen links vom Haupttastenfeld die Makrotasten auf. Die F-Tasten und die Escape-Taste wurden auf die volle Tastaturbreite gedehnt. Auch offenbart sich hier ein großes Manko der Tastatur. Obwohl Microsoft sonst viel Wert auf Einhaltung des Standard-Tastaturlayouts gelegt hat, fehlt die rechte Windows-Taste. Dies resultiert in einer Verlegung der Alt-Gr-Taste. Dies hat starke Auswirkungen auf das Schreibverhalten. So ist es in unserem Test unzählige Male vorgekommen, dass wir erfolglos versuchten ein At-Zeichen zu schreiben oder einige andere Sonderzeichen nicht erwischten. Dies ist ein großer Kritikpunkt an der Tastatur. Am oberen Rand finden sich neben den Tasten zur Mediaplayersteuerung auch zwei auffällige Drehregler. Mit ihnen können sowohl die Stärke der Beleuchtung als auch die Lautstärke eingestellt werden. Die stufenlos einstellbare Beleuchtung ist in zwei Farben gehalten: Orange für die Makrotasten und Rot für die restliche Tastatur. Es sind sowohl die Buchstaben bzw. Zeichen selbst beleuchtet als auch deren Hintergrund. Dadurch entsteht in dunklen Räumen ein angenehmes Bild, alle Tasten sind auch in kompletter Dunkelheit sofort auffindbar. Zu guter Letzt befinden sich am oberen Rand noch eine Schnellstarttaste, die in Windows 7 standardmäßig den Spieleexplorer öffnet, ein Autopilot, der bestimmte Tätigkeiten weiter ausführt ohne dass die zugehörige Taste weiterhin gedrückt werden muss, eine Taste um Makros aufzuzeichnen und eine Taste um zwischen den drei möglichen programmierbaren Tastaturprofilen zu wechseln.

Der abnehmbare Nummernblock kann, wie bereits erwähnt, sowohl links als auch rechts an der Tastatur angebracht werden. Durch den abnehmbaren Nummernblock kann die Tastatur nicht nach oben abgewinkelt werden, was für die Ergonomie allerdings kein Fehler ist. Gehalten wird der Nummernblock mittels Magneten, welche sich in beiden Teilen der Tastaturen befinden. Dieses System funktioniert gut und leistet sich keine Schwächen. Zwischen Nummernblock und dem Rest der Tastatur entsteht konstruktionsbedingt allerdings ein größerer Abstand, welcher eine Eingewöhnung verlangt. In der mitgelieferten Software lässt sich der Nummernblock, der auch über eine Sondertaste zum Öffnen des Windows-Taschenrechners besitzt, zu einem Block von Sondertasten umfunktioniert werden. So entstehen, rechnet man die sechs doppelt belegbaren Sondertasten mit ein, insgesamt dreißig programmierbare Makrotasten. Schaltet man das Profil des Nummernblocks um, so leuchtet auch dieser im Stil der Makrotasten orange. Für Spieler könnte außerdem Interessant sein, dass die W-Taste mit noppen versehen wurde, auch die Beleuchtung zeigt die vier Tasten W, A, S und D mit jeweils vier kleinen punkten gesondert an.

In der Praxis fällt ein weiterer Schwachpunkt der Tastatur auf. Sie besitzt keine Anti-Ghosting-Technik. Aus diesem Grund können, je nach Tasten, nur etwa maximal drei bis vier Tasten zugleich gedrückt werden. Für Spieler disqualifiziert dies die Tastatur in vielen Fällen, da oftmals mehrere Tasten zugleich gedrückt werden müssen. Der Anschlag der Tasten ist angenehm, das dabei entstehende Geräusch allerdings nicht gerade überhörbar. Trotzdem fällt es nicht negativ auf. Der Tastenhub ist normal, die Ergonomie durch die ausladende, leicht gewinkelte Handballenauflage angenehm.

Software

Die mitgelieferte Software mit dem altbewährten Namen IntelliType Pro trug die Versionsnummer 6.3. Wir verwendeten in unserem Test aber die aktuellste Version mit der Nummer 8.0. Diese integriert sich nahtlos in die Windows-Tastatureinstellungen. Hier lassen sich alle Sondertasten in den drei genannten Profilen neu belegen und deaktivieren. Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. So kann aus einer Liste von Befehlen ausgewählt werden, Programme, Webseiten oder Dateien gestartet werden oder Makros zugeordnet werden. Die Profile lassen sich auch für einzelne Spiele und Programme einrichten. Somit ist es möglich für jedes Spiel andere Einstellungen und Makros zu erstellen.

Makros lassen sich mit der Software einfach und intuitiv verständlich erstellen. Der Makroeditor lässt keine Wünsche offen. Auch das Erstellen mittels der Makrotaste ist möglich. Hierfür muss die Software nicht mal geöffnet werden.

Ein negativer Punkt ist uns bei der Software allerdings aufgefallen. Die Geschwindigkeit der Lautstärkeregelung ist derart langsam, dass ein schnelles und genaues Einstellen der Lautstärke nicht möglich ist. Dreht man schnell, ändert dies nichts an der Geschwindigkeit, mit der die Lautstärke verstellt wird. Stattdessen wird nur die Aktion verlängert wodurch auch noch Sekunden später die Lautstärke schwankt.

Autor: Rafael Schmid
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