AMD setzt mit der dritten Generation Ryzen Threadripper Prozessoren einen Meilenstein.
Auf den zurückliegenden Seiten haben wir uns den Boliden aus AMDs dritter Ryzen Threadripper Generation genau angesehen und können nun zu einem abschließenden Fazit des Tests kommen. Eines kann man sicherlich vorwegnehmen: AMD ist mit der neusten Threadripper-Generation der ganze große Wurf im HEDT-Segment gelungen!
Leistungsmäßig liefert unser Testproband mit satten 24 Cores eine sehr gute Darbietung und muss sich nur bei Lastszenarien geschlagen geben, bei denen die notwendige Multi-Core-Skalierbarkeit fehlt. Ist die nötige Software-Unterstützung mit an Bord, beschleunigt Castle Peak die tägliche Arbeit von Profis und Kreativen an einer Workstation enorm. Nehmen wir Cinebench als Paradebeispiel für Rendering-Workload, beendet der Ryzen Threadripper 3960X seine Aufgaben 60 Prozent schneller als es ein Intel Core i9-9980XE Extreme Edition zu leisten imstande ist. Gleiches gilt auch bei Ver-/Entschlüsselungsaufgaben, wie wir sie z.B. mit VeraCrypt in den Benchmarks überprüft haben. Wie wichtig jedoch die notwendige Skalierbarkeit der Workloads ist, zeigen auch wiederum andere Messungen: Fixieren wir im 7-Zip Benchmark die CPUs auf die Verwendung von acht Kernen, reicht es für AMD nicht ganz für den Spitzenplatz und Intel bleibt mit seinen Core-X-Modellen an forderster Front. Es ist also gleichermaßen wichtig, dass man die verfügbaren Kerne effizienz ausnutzt und so das volle Potenzial der neuen Threadripper-Modelle ausschöpft.
Erwartungsgemäß setzt der Threadripper in dritter Generation nicht nur einen Meilenstein in Sachen Performance, sondern auch bei der Leistungsaufnahme. Mit 485 Watt unter Volllast ist die Plattform mit Threadripper 3960X soll leistungshungrig wie keine vor ihr. Das bedeutet umso mehr, dass eine gute Kühlung und ein durchgängiges Kühlkonzept wichtig sind, um die 280 Watt TDP bändigen zu können. Auch in diesem Bereich ragen die Threadripper von AMD über das klassische HEDT-Segment hinaus und suchen ihre Konkurrenz eigentlich schon im Serverbereich.
Während der Einstieg in den Workstation-Bereich bei der ersten Threadripper-Generation noch für unter 1.000 Euro möglich war, gibt es so etwas wie ein „Einstiegs-Modell“ bei Castle Peak erst gar nicht mehr. Wer sich für den günstigsten Ryzen Threadripper, den 3960X, entscheidet, muss allein für die CPU schon rund 1.350 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 10/2020) kalkulieren. Hinzu kommt in jedem Fall ein neues Mainboard, das aufgrund des veränderten Sockels (sTRX4) und Chipsatz (TRX40) notwendig ist. In Summe muss man also mit mindestens 1.800 Euro rechnen ‒ darunter gibt es schlichtweg keinen Einstieg in die neue HEDT-Plattform von AMD.
Damit ist das Preis/Leistungs-Verhältnis zwar noch immer kein Kaufargument, bei Komponenten in diesem Leistungssegment aber nicht unüblich. Besonders im Profi-Bereich, in dem viele Anwendungen parallel arbeiten oder Multi-Threading-Workloads an der Tagesordnung sind, kann der 24-Kerner seine Muskeln spielen lassen. Die beiden weiteren Modelle aus der 3000er-Serie sind derzeit ab 1.850 Euro (3970X, 32C, 64T) bzw. 3.700 Euro (3990X, 64C, 128T) erhältlich und bieten noch mehr Power im gleichen Formfaktor. Bleibt für den Ryzen Threadripper 3000 und speziell den getesteten 3960X nur noch eines zu sagen: Editor's Choice Award!
Performance-Ranking | |
AMD Ryzen Threadripper 3960X | 100,0 |
Intel Core i9-9980XE Extreme Edition | 91,9 |
Intel Core i7-8700K | 88,8 |
Intel Core i9-9900K | 88,5 |
Intel Core i9-7900X | 85,6 |
Intel Core i7-7820X | 83,5 |
Intel Core i7-8086K Limited Edition | 82,7 |
AMD Ryzen 7 2700X | 81,9 |
Intel Core i5-8400 | 81,1 |
AMD Ryzen 7 2700 | 79,4 |
Intel Core i5-8600K | 79,3 |
Intel Core i5-8500 | 78,2 |
AMD Ryzen 5 1600X | 77,8 |
AMD Ryzen 7 1700 | 75,6 |
AMD Ryzen 5 1600 | 75,0 |
Intel Core i3-8300 | 73,3 |
AMD Ryzen 5 2400G | 70,3 |
AMD Ryzen 3 2200G | 64,7 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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